Kultivierung der spirituellen Praxis

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  1. Hallo, David!

    Danke für die Impulse zur Kultivierung der spirituellen Praxis … v.a. das: nicht zu viel wollen … nicht alles auf einmal …

    Ich liebe das Chorgebet, v.a. die Laudes morgens. Ich sage bewusst Chorgebet und nicht Stundengebet, weil für mich das gemeinsame Singen unbedingt dazu gehört. Es ist auch das, was mich (auch, wenn ich es alleine am Küchentisch via Youtube praktiziere) am meisten mit der benediktinischen „Gemeinschaft“ verbindet. Und mir zugleich Kraft und Energie für meinen Tag/ Alltag gibt.

    Es ist schön, dass es heutzutage Klöster gibt, die das Chorgebet jeden Tag übertragen (Stabilitas!) …

  2. Nach dem Zoom-Treffen hast Du einige Stichworte zur Kultur der Stille gesagt; Schweigen ist nicht nur Lautlosigkeit …. Stille ist ein innerer Zustand …
    Mir fiel spontan ein: es gibt auch ein "beredtes Schweigen". Das habe ich auch schon erlebt und bin dankbar dafür.

  3. Hallo David,

    vielen Dank für Deine Tipps. Ich mag es vor allem vielfältig in meinem spirituellen Leben, deshalb bin ich wirklich dankbar dafür, dass in der Pandemie auch neue digitale spirituelle Formate ausprobiert und beibehalten wurden. Danke auch von mir für Euren Livestream!

    Ich suche in meiner Spiritualität in erster Linie die persönliche Begegnung mit dem liebenden Gott Jesu Christi im Sinne der Idee der "Gottesfreundschaft".

    In meiner Kindheit wurde in meiner konfessionsverbindenden Familie immer morgens die sog. Tageslosung vorgelesen. Ich habe dieses Ritual für mich entdeckt und halte es bei. So starte ich immer mit einem Impuls aus der Bibel oder der christlichen Literatur in den Tag. Mittlerweile fehlt mir tatsächlich etwas Entscheidendes, wenn ich dies an einem Tag nicht tun kann. Ich kann Deine Erfahrung nur bestätigen, dass dieses Ritual sich tatsächlich auch auf mein körperliches Wohlbefinden positiv auswirkt.

    Viele Grüße

    Monika

    1. Liebe Monika, es gibt so viele verschiedene Formen spirituell zu sein und sein geistliches Leben zu pflegen – um so wichtiger zu schauen, was zu einem passt und was stimmig ist. Gruß, Bruder David

  4. Hallo David,

    vielen Dank für die tolle Inspiration.

    Ich wollte Bescheid geben, dass ich noch nicht weiß, wie es mit den nächsten Online-Treffen klappt, da ich seit Samstag einen 4 Monate alten Welpen habe, der mich gerade ganz schön auf Trapp hält 😅 Ich werde es aber versuchen. Wenn es gar nicht, gehe einfach raus.

    Dann hätte ich noch die Frage, ob es möglich wäre, mal ein persönliches Gespräch zu führen. Schreib mir dazu doch gerne erstmal eine Email.

    Danke!

    1. Ja, schau, was möglich ist.
      Was das Gespräch angeht: Ich weiß nicht mehr, ob du hier in der Nähe wohnst und wir einen Livetermin vereinbaren sollen oder einen Zoom-Termin.
      Gruß
      Bruder David

  5. …ja, das ist meine Herausforderung (im positiven Sinn) – eben "das Richtige" (Zeitpunkt, Form, Ort) zu finden…ich mache mir Druck und blockiere dann alles, sage mir, es ist mir scheinbar nicht wichtig genug… Aber ich meine zu spüren, dass das nur die halbe Wahrheit ist, dass ich einfach Gemeinschaft dazu brauche…"zufällig" (oder auch nicht) wird im frz Radio, Radio Esperance, täglich die Messe, Sext und Vesper aus "meinem" Kloster Saint Wandrille übertragen, ein großes Geschenk, was mir hilft, mich freut und stärkt…

    Aber: ich suche weiter (natürlich!), bis ich hoffentlich auch (ein wenig mehr zumindest) finde…

    Bis nachher 🙂

  6. Vielen Dank, David.
    Ich finde das Zeitmaß "zu kurz" einfach wunderbar. Der richtig Tipp zur rechten Zeit.

    Aktuell bin ich auf der Suche nach der richtigen Form, die für mich JETZT passt und bin (mal wieder) in die Falle getappt, zu viel zu wollen und dann bitte gleich das Richtige finden … Da ist der Impuls goldrichtig, vielleicht mehr nach einem "zu wenig" zu schauen …

    Beim Thema Schweigen muss ich immer an meinen Konfirmationsspruch aus dem Buch Hiob denken – Sie saßen bei ihm auf der Erde sieben Tage und sieben Nächte und keiner Sprach ein Wort zu ihm. Denn Sie sahen, dass der Schmerz sehr groß war – Anfangs fand ich den richtig doof, was für eine Zumutung. Mag auch an meinem Alter gelegen haben, aber irgendwann fand ich ihn nur noch toll und bin dankbar, ihn als Wegbegleiter zu haben. Nur aus dem Schweigen kann eine Tiefe entstehen, die nicht Worte zu fassen ist.

    Interessanterweise habe ich einen Beruf gewählt, in dem es ganz viel um (hoffentlich schlaue) Worte geht, sei es gesprochen oder geschrieben. Aber immer bin ich froh um jeden Moment, in dem gemeinsam geschwiegen wird. Das geht nicht immer und mit jedem, aber für mich gehört es zu den wertvollsten (Wohlfühl-)Momenten und es kann eine Verbundenheit entstehen, die mit Worten selten zu erreichen ist.

    Genug der Worte 🙂

    1. Ja, das ist für einen jungen Menschen wahrlich ein schwieriger Konfirmationsspruch. Nicht alle werden ihn sich später so angeeignet haben können.
      Es ist eine große Versuchung im geistlichen Leben Qualität durch Quantität erreichen zu wollen. Es braucht tatsächlich eine gewisse Zeit, um ruhig zu werden und ganz da zu sein – aber niemand kann sagen, wie lange. Und diese Versuchung verhindert letztlich sehr viel.
      Es ist gut, leicht und einfach anzufangen – überhaupt darf Spiritualität leicht sein (ohne dass sie deshalb auch gleich oberflächlich sein muss).
      Grüß David

  7. Guten Tag/Abend allen, die an den Psalmen interessiert sind!
    Ich habe mir die Zoomsitzung vom 25. Januar angeschaut und möchte gern noch eine Buchempfehlung mit einer anderen Lesart geben.
    Der Schriftsteller, Theologe und Germanist Arnold Stadler hat
    unter dem Titel '《Die Menschen lügen. Alle》und andere Psalmen' aus dem Hebräischen übertragen in einer modernen, lyrischen Sprache.
    Insel Verlag 2005
    Wie ich finde -lesenswert!
    Viele Grüße
    Maria Regina

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